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Stethoskop
Was tun bei einem Asthmaanfall?
Ein Asthmanfall kündigt sich meist durch Atemnot, Husten, Giemen (hörbare Atemgeräusche) und mehr als 25 Atemzüge in der Minute an.  
Asthma

Was tun bei einem Asthmaanfall?

Es gibt verschiedene Formen von Beschwerden bei Asthma:

  • Asthmaanfall: Die Symptomatik nimmt im Verlaufe weniger Stunden stark zu. Dabei kann schnell oder etwas langsamer eine Verschlechterung des Zustands des Patienten eintreten. Ohne entsprechende Behandlung kann ein Asthmanfall tödlich sein.
  • Status asthmaticus: Dies ist ein Asthmaanfall, der sich trotz Gabe von allen angeordneten Mitteln (Kortikosteroide, Beta-2-Sympathomimetika etc.) nicht bessert und länger als einen Tag dauert.
  • Dauerasthma: Hier hat der von Asthma Betroffene dauerhafte, d. h. chronische Symptome über Wochen oder Jahre, wobei die Intensität der Symptome wechseln kann.
  • Brittle-Asthma: Dies sind besonders schwere Anfälle, die binnen weniger Minuten zu Bewusstlosigkeit führen. Sie sind extrem selten.

Wie kündigt sich ein Asthmaanfall an?

Bei einem Asthmaanfall kommt es zu Luftnot, die Atemmuskulatur verkrampft sich, es wird vermehrt Schleim gebildet und eine Schwellung der Schleimhäute tritt auf. Ein Asthmaanfall kündigt sich meist über bestimmte Warnzeichen an. Diese sind:

  • Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab
  • Es tritt starker Husten ein, auch mit nächtlichen Hustenanfällen, denn während der Nacht nimmt die Bereitschaft zur Entzündung der Bronchien zu und die Bronchien werden enger
  • Beim Atmen ist ein Giemen (ein pfeifendes, brummendes Geräusch) zu hören
  • Die Wirkdauer der inhalativen Bedarfsmedikation hält nicht mehr als zwei Stunden an, dann muss erneut inhaliert werden: Dies ist ein Anzeichen für vermehrte entzündliche Prozesse in den Atemwegen
  • Die Atemnot wird schnell schlimmer
  • Der Betroffene hat Probleme, ohne Unterbrechungen lange Sätze zu sprechen, stattdessen muss er im Satz pausieren, um Atem zu holen
  • Trinken ist fast nicht mehr möglich
  • Der Patient zieht beim Atemvorgang die Schultern hoch
  • Der Betroffene nimmt mehr als 25 Atemzüge pro Minute
  • Der Puls steigt über 110 Schläge pro Minute

Handeln beim Asthmaanfall

Wenn der Patient seinen Peak-Flow-Wert misst, liegt er womöglich unter 60 % oder gar unter 50 % des persönlichen Bestwertes. Man sollte für diesen Fall mit seinem behandelnden Arzt absprechen, wie dann zu verfahren ist. Die Bedarfsmedikation sollte dann bei Eintreten des Asthmaanfalls in der abgesprochenen Dosis eingenommen werden (Menge der Hübe für den Notarzt notieren). Darüber hinaus sollte man die Lippenbremse anwenden und eine Körperhaltung einnehmen, die die Atmung erleichtert (z. B. Kutschersitz).

Wenn sich trotz der Bedarfsmedikation der Asthmaanfall nicht verbessert, sollte die Bedarfsmedikation wiederholt, falls vom Arzt verordnet, eine Kortikosteroidtablette eingenommen und der Notarzt informiert werden. Wenn der Asthmaanfall lebensbedrohlich wird, liegt der Peak-Flow-Wert unter 33 % des Sollwertes. Meist ist es dann schwierig, das Gerät überhaupt noch korrekt anzuwenden. Das Atmen ist so erschwert, dass es zu einer extremen Erschöpfung führt. Ein akuter Mangel an Sauerstoff zeigt sich durch folgende Anzeichen:

  • Lippen, Fingerkuppen und Haut verfärben sich blau
  • Blutdruck und Puls nehmen ab, es können auch Störungen des Herzrhythmus eintreten
  • Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit

Fedor Singer